Ohne Respekt vor dem großen Namen und überraschend stark starteten die Nürnberger Herren in ihr erstes Erstligaspiel der Vereinsgeschichte. So kamen sie bereits in der zweiten Spielminute zu der ersten Strafecke, die Woesch jedoch knapp am Gehäuse der Hamburger vorbei schlenzte. Doch in der Folge erspielten sich die Gastgeber auch etliche hochkarätige Chancen. Nach einer Viertelstunde ließ der Anfangssturmlauf der Nürnberger nach. Das Spiel verlor etwas an Fahrt und verflachte vorübergehend. Aber nur bis zur 26. Minute - als Harvestehude mit einem Stecher, den Nürnbergs Torwart König reaktionsschnell parieren konnte, die etwa 300 Zuschauer an der Siedlerstraße aufweckte. Fast im Gegenzug kamen dann die Gastgeber zum Führungstreffer. Seibold konnte sich auf der rechten Seite in den Kreis durchsetzten und seinen hart geschlagenen Ball lenkte der Hamburger Fuhrmann, bedrängt vom Nürnberger Wesley, unglücklich zum 1:0-Halbzeitstand ab. Zu Beginn der zweiten Spielhälfte waren die Gastgeber zunächst nicht wiederzuerkennen. Ungewohnt defensiv und zurückgezogen trat man den Gästen aus Hamburg entgegen. Es dauerte etwa bis zur Mitte der zweiten Halbzeit bis Nürnberg sich vom Druck der Hamburger befreien konnte und anschließend durch brandgefährliche Konter den Gästen wieder mehr entgegenzusetzen hatte. Die letzten fünf Minuten des Spiels verliefen dann hoch dramatisch: In der 67. Minute vergab zunächst Woesch die zweite Strafecke der Franken, als er die Kugel am Tor der Gäste vorbeizog. Im Gegenzug erhielt Harvestehude seine zweite Strafecke, die Hauke zum 1:1-Ausgleich verwandelte. Doch Nürnberg bäumte sich jetzt sich noch einmal auf. Nach einem Foul in Höhe der Nürnberger Bank erhielt der Hamburger Richter die Gelbe Karte. Allerdings entstand daraufhin vor der Bank allgemeiner Trubel und für das Verhalten der Gastgeber sah Kapitän Amon stellvertretend Gelb. Nach Wiederanpfiff schaltete Nürnberg dann deutlich schneller als die Gäste. Über drei Stationen wurde Tausendpfund links im Kreis freigespielt, seinen harten Schlagschuss konnte Goalie Duchow nur gefährlich abwehren und die Unparteiischen entschieden mit dem Schlusspfiff auf Strafecke für Nürnberg. Und Woesch behielt im dritten Versuch die Nerven und verwandelte zum zwar äußerst glücklichen - aber auf Grund der Chancenaufteilung nicht unverdienten - 2:1-Endstand.
Tore: 1:0 (26.) Benjamin Seibold, 1:1 (68./E) Tobias Hauke, 2:1 (70./E) Florian Woesch. E: 3/2 (1/1). SR: Mike Gerwig, Thomas Otto.
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